Liebe Leserin, lieber Leser
Wie Sie wissen, engagieren wir uns für die Initiierung und Begleitung von Projekten, welche sich mit politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Entwicklungen befassen. Dazu führen wir jedes Jahr u.a. einen Wissenschaftskongress zu einem aktuellen Thema durch. Der diesjährige Fokus liegt auf dem Thema „Digitalisierung und Politik“. Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten der Partizipation und der demokratischen Mitbestimmung. Doch führt Digitalisierung wirklich zu mehr Transparenz, einem mündigeren Bürgertum und einem neuen Demokratieverständnis? Welchen Einfluss haben Medien auf Gesellschaft und Politik in Bezug auf Meinungsbildung und Meinungsführerschaft? Wie verändern sich politische Strukturen und Prozesse? Solche und viele weiterführende Fragen werden wir mit den geladenen WissenschaftlerInnen und AkteurInnen aus Politik, Verwaltung und Medien am 27.10.2021 diskutieren. Gerne möchte ich Sie hiermit einladen, uns Ihre Fragen oder Anregungen zu diesem Thema zu stellen, damit wir diese während des Kongresses aufnehmen und mit den jeweiligen Fachpersonen diskutieren können. Weitere Informationen zum Wissenschaftskongress 2021 erhalten Sie in Kürze. Zur Inspiration sende ich Ihnen mit diesem Newsletter zwei Artikel.
Die anderen zwei Lesehappen beschäftigen sich mit Entwicklungen im Bildungswesen. Wie wäre ich in meiner eigenen Schulzeit dankbar gewesen, hätte ich die Möglichkeiten digitaler Technologien zum Wissenserwerb nutzen können! Zum Beispiel Quizlet, eine App, mit der Wörter Lernen definitiv mehr Spass macht. Oder OneNote zum digitalen Austausch von Dokumenten, Hausaufgaben etc. Ganz zu schweigen von den hervorragenden Lern-Videos auf YouTube, die ich damals gerne genutzt hätte, wenn ich meinen Mathe- oder Physiklehrer mal wieder nicht verstanden hatte. Oder What’sApp, worüber mein Sohn und seine Freunde teilweise stundenlang gemeinsam Hausaufgaben lösen und sich im Team auf Prüfungen vorbereiten. Trotz der breiten Möglichkeiten gaben in einer Umfrage bei 6‘000 Schülerinnen und Schülern nur gerade rund 20% an, dass an ihrer Schule täglich digitale Lernplattformen zum Einsatz kommen. Im SRF-Artikel wird auf ein gemeinsames Projekt der Pädagogischen Hochschulen Thurgau und Graubünden hingewiesen, in welchem ein fächerübergreifendes, digitales Lehrmittel zum Einsatz kommt.
Ich hoffe, dass der eine oder andere Artikel Ihr Interesse geweckt hat! Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen und freue mich, wenn Sie sich über info@thinktankthurgau.ch mit uns austauschen.
Herzliche Grüsse
Regula K. Broger, Vizepräsidentin Think Tank Thurgau
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Quelle Titelbild: Lizenz: cc by-nc-sa/4.0/deed.de (Illustration: Johanna Benz und Tiziana Beck/graphicrecording.cool)