Liebe Leserin und lieber Leser
Wie im letzten Newsletter versprochen, habe ich mich noch einmal mit Vertrauen und Künstlicher Intelligenz beschäftigt.
Wir haben inzwischen gelernt, dass KI auch schummeln kann, in eine Richtung denken kann, die uns nicht gefällt oder auch von Menschen zum Schaden anderer Menschen genutzt werden kann. All das beunruhigt uns – zu Recht. Und wie reagieren wir in solchen Situationen? Wir versuchen uns zu schützen, mit Regeln und Gesetzen. Das passiert auch in unserem Verhältnis im Umgang mit KI. Die Folge: Das erste KI-Gesetz in Europa ist seit dem 1.8.2024 in Kraft. Anwendung findet die Verordnung nach einer Übergangszeit von 24 Monaten und betrifft auch die Schweiz.
Ich habe Ihnen zur Information einen Artikel dazu angehängt, ebenso einen mit Auswirkungen auf Unternehmen. Natürlich sind diese skeptisch – auch dazu ein Artikel.
Diese Artikel zu lesen, macht eigentlich nicht wirklich Freude, aber sie sind doch auch wichtig. Man bekommt irgendwie den Eindruck, dass wir Menschen die ganze Geschichte im Griff haben wollen – aber doch nicht so recht wissen, wie. Diesbezüglich wird die Entwicklung sicherlich noch weitergehen.
Das Goethe-Institut in Sao Paulo befasst sich hingegen mit den positiven Seiten von KI. Seit mehreren Jahren schon diskutiert es über KI, Mensch und Gesellschaft – so wie wir beim TTT. Für unsere Gesellschaft ist es immens wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Und zum Abschluss komme ich dann doch noch einmal mit Humor. Das Gespräch mit ChatGPT ist recht unterhaltsam und regt zum Denken an. Bei den 25 Witzen von ChatGPT stellt man fest, dass es oftmals lediglich Varianten desselben Witzes sind. Das wird dann natürlich langweilig. Allerdings stammt dieser Artikel aus 2023 – vielleicht kann ChatGPT mittlerweile auch schon neue erzählen.
Übrigens können Autos, die mit dem Internet verbunden sind, oftmals auch Witze erzählen. Meines kann. – versuchen Sie es. Amüsant ist es alleweil.
Viel Vergnügen beim Hören und beim Lesen!
Herzlich,
Kris Vietze
Stiftungsrätin Think Tank Thurgau
- KI-GesetzDas KI-Gesetz bildet erstmalig einen gesetzlichen Rahmen für künstliche Intelligenz (KI) in Europa. Mit seinen Regularien begegnet es den Risiken von KI und ermöglicht klare Anforderungen für Entwickler und Betreiber. Das Gesetz ist eine zentrale Säule in der Politik zur Schaffung einer vertrauenswürdigen KI, wodurch Sicherheit und Grundrechte gesichert werden. Es klassifiziert vier Risikostufen für KI-Systeme und gewährleistet effektive Kontrollmechanismen. Das revolutionäre Gesetz ist am 1. August in Kraft getreten und wird sukzessive umgesetzt.
- Das Gesetz über Künstliche Intelligenz der EU: Auswirkungen auf UnternehmenDie weltweit erste Regulierung von künstlicher Intelligenz (KI), die nicht nur für bestehende KI-Unternehmen, sondern auch für jene, die KI-Modelle entwickeln und nutzen, einschneidend ist, betrifft auch die Schweiz. Dieser Vorstoß zielt darauf ab, Europa zu einem zentralen Hub für vertrauenswürdige KI zu machen und die Sicherheit sowie Grundrechte der Nutzer zu gewährleisten. Es stellt strenge Anforderungen, auch an Unternehmen, die sich bislang noch nicht mit Modellmanagement befassen mussten. Unternehmen müssen sich in einem ersten Schritt eine Übersicht verschaffen, ein zentrales Verzeichnis zur Speicherung und Verwaltung aller Modelle anlegen und ein Modellmanagement einführen.
- Skepsis gegenüber KI-Verordnung der EUDie neue EU-Verordnung zur Künstlichen Intelligenz stößt in deutschen Unternehmen auf Skepsis. In einer Umfrage von Deloitte gaben 52% der 500 befragten Manager an, ihre Innovationsmöglichkeiten würden damit eingeschränkt. Lediglich 19% erwarten eine Stärkung. Die Mehrheit der Firmen hat noch keine konkreten Vorbereitungen für die Umsetzung getroffen. Kritikübende befürchten einen erheblichen Aufwand und ähnliche Auswirkungen wie bei der Einführung der DSGVO 2018. Bei Nichteinhaltung drohen hohe Bußgelder. Die Regulierung könnte zwar Vertrauen schaffen, aber auch die Innovationskraft hemmen.
- Künstliche Intelligenz heißt die Menschen herzlich willkommenIn einer im Goethe-Institut São Paulo abgehaltenen Diskussionsrunde ging es um das Thema der zunehmenden Durchdringung unseres Alltags durch künstliche Intelligenz (KI). Experten wie Prof. Christoph Benzmüller von der Freien Universität Berlin betonten die positiven Aspekte und Potenziale dieser Technologie, mahnten aber auch zu Wachsamkeit hinsichtlich ihrer ethisch-politischen Implikationen. Benzmüller hob dabei hervor, dass die Diskussion über KI nun dringend in den Vordergrund rücken und gesteuert werden müsse, um den bestmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.
- KÜNSTLICHE INTELLIGENZ: MENSCH UND GESELLSCHAFT IM FOKUSDie Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) richten ihren Schwerpunkt 2024 auf die Künstliche Intelligenz (KI), in Bedacht auf deren gesellschaftliche Chancen und Risiken. Das globale Netzwerk der DWIH trägt zur Forschungskooperation bei und nutzt lokale Expertise zur Bewältigung von Herausforderungen wie Klimawandel, Verkehrsmanagement und Gesundheitsversorgung. Besondere Beachtung gilt dabei der Regelung und den Grenzen der KI-Technologie. Sowohl in Deutschland als auch in Brasilien sind diverse Projekte und Initiativen zum sinnvollen Einsatz von KI in Planung und Umsetzung.
- Ein Gespräch mit ChatGPT – Teil 3: „Ich bin immer offen für einen Witz!“In diesem Gespräch haben wir ChatGPT gelöst belächelt und tiefgründige Fragen gestellt. Sie hat uns erzählt, dass sie zwar Humor nicht fühlen, jedoch darüber lernen kann, was Menschen lustig finden. Im Gespräch kamen wir auch auf deutsche Spezifika, von unserer Liebe zur Energieeffizienz über unsere Autos bis hin zur kulturellen Besonderheit, manchmal ängstlich zu sein. Eine humorvolle, aber auch nachdenkliche Konversation über die Möglichkeiten und Grenzen der künstlichen Intelligenz.
- Das sind die 25 Witze, die ChatGPT immer und immer wieder erzähltChatGPT scheint Humor mehr im Sinne von wiederholenden Mustern aufzugreifen, so Forschende vom DLR und der TU Darmstadt. In einer Studie ergab sich, dass 90% der erzeugten Witze Variationen von nur 25 Basiswitzen sind. Trotz einiger Fehlschläge bei der Witzgenerierung bewerten die Forschenden den Fortschritt hin zu einer tieferen Verständnis von Humor bei ChatGPT als „beeindruckend gut“. Jedoch bleibt die Frage ungeklärt, ob Maschinen jemals in der Lage sein werden, Humor wirklich zu „verstehen“.Bildnachweis: KI-Gesetz | Gestaltung der digitalen Zukunft Europas