Liebe Leserin, lieber Leser,

alle Jahre wieder bin ich im Frühherbst der festen Überzeugung, dass ich es heuer besser im Griff habe – die Endjahresplanung, die Vorbereitungen auf die festliche Zeit, das Abarbeiten der aufgestauten oder aufgeschobenen Pendenzen. Und jedes Jahr denke ich mir … hmmm … nächstes Jahr dann ganz bestimmt. Darum bin ich mit dem heutigen Newsletter auch etwas in Verzug geraten; ich hoffe, Sie hatten trotzdem genug zum lesen und zum nachdenken.

Was gibt es also schöneres als ein wenig zurück zu lehnen, etwas Abstand von eben diesem Rennen mit und gegen die Zeit zu nehmen, alles erledigen zu wollen. Zurück lehnen und eintauchen in ein paar spannende Themen – so habe ich das folgende für Sie zusammengestellt:

Weder will ich urteilen noch bewerten, das steht mir nicht zu. Nur – wie soll die Energiewende oder zumindest die Verschiebung im Fokus auf neue und erneuerbare Energien gelingen, wenn faktisch eine Energiequelle ausgeschlossen wird? Der Wind allein löst die fossilen Brennstoffe natürlich nicht ab; aber können wir es uns wirklich leisten, auf ein Standbein in der Entwicklung und Transformation zu verzichten?

Und warum eigentlich kann man steuerfrei einkaufen, nur weil man auf der Haupt- und Einkaufsstrasse in Kreuzlingen ein paar Meter weiter über die Grenze spaziert? Geschenke sind wunderbar (und passend zur Weihnachtszeit) … aber in Anbetracht von Steuerlöchern, grossen Defiziten und diversen Sparanstrengungen verstehe ich nicht, warum man nicht jene Mehreinnahmen aufliest, die vor den Füssen liegen. Zumal die Situation weder gerecht ist noch weh tut.

Hingegen lohnt es sich unbedingt, über die Grenze nach Unteruhldingen zu fahren. Als Kind das letzte Mal dort gewesen ist die Vorfreude gross, dieses einzigartige Bijou in der Museumswelt wieder einmal zu besuchen. Eine andere Zeit, eine andere Welt, andere Themen im Fokus – ich freu mich auf die Pfahlbauten und das Eintauchen in ein anderes Leben … diesmal zu Fuss und nicht über die Sozialen Medien.

Und zu guter Letzt diese Liebeserklärung an unseren Thurgau, wie ich es im Teaser zum Artikel geschrieben habe. Beeindruckt und stolz, was wir zu leisten vermögen, wozu wir im Denken und Handeln fähig sind, wie wir uns auch positionieren können und sollen. O Thurgau – happy, hier leben zu dürfen!

Und damit verabschiede ich mich für dieses Jahr von Ihnen und in eben diese festliche Vorweihnachtszeit. Im Wissen, dass noch vieles offen ist und unerledigt bleibt – bei mir und wohl bei ganz vielen von uns. Aber auch im Wissen, dass wir ganz vieles erreicht haben und stolz sein dürfen. Und im Wissen, dass eben noch nicht alles erreicht ist und wir drum mit Vorfreude auf das nächste Jahr schauen können, weil wir wieder vieles erreichen und stolz sein werden.

Geniessen Sie die Festtage und rutschen Sie beschwingt und voller Zuversicht und Freude in Ihr glückliches und gesundes 2025.

Martin Engelhart, Stiftungsrat Think Tank Thurgau

  • Pfahlbauten: Museum zeigt Bau-Lifestyle mit JahresringenImmer wieder segle ich an den Pfahlbauten vorbei. Immer wieder nehme ich mir vor, dieses herausragende Museum wieder einmal zu besuchen. Damit’s vom Wollen ins Tun kommt, schenke ich mir und einigen Freunden einen Sommerausflug nach Unteruhldingen. Frohe Weihnachten!
  • O Thurgau: Der «Kanton Understatement» hebt abIch habe mich ganz besonders über diesen Artikel gefreut – für mich liest es sich mit Stolz, Anerkennung ein bisschen wie eine „Liebeserklärung an den O Thurgau“ … naja. Doch, eigentlich schon. Ein kleines (Weihnachts)Geschenk an uns – und unseren Thurgau.