Liebe Leserinnen und Leser

2024 hat gerade begonnen, Zeit sich mit den aktuellen Megatrends zu beschäftigen. Einer davon ist die Wissenskultur, die unser Bildungssystem, die Arbeitswelt und unsere Gesellschaft nachhaltig verändert. Der erste meiner für Sie heute ausgewählten Artikel geht genauer darauf ein.

Passend dazu hat sich unser Think Tank Thurgau-Stiftungsratsmitglied Prof. Dr. Thomas Merz mit der Digitalisierung und KI im Schulzimmer auseinandergesetzt. Führt Digitalisierung zu einem Anstieg von Schummeln in der Schule? Wie können wir KI zum Lernen nutzen? Was ist der Schlüssel zum Lernen?

Weiter geht das Thema an den Universitäten: Darf der Computer Seminararbeiten schreiben? Friedrich Dürrenmatt hat gesagt: „Die Arbeit an der Sprache ist Arbeit am Gedanken.“ Heisst das, die Gedanken werden schlechter, wenn man das Ringen um Worte an den Computer delegiert?

Fragen über Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Aber auch für unsere KI-Kollegen ist das Lernen nicht immer einfach. Deshalb habe ich Ihnen als Schmankerl noch einen Artikel aus dem Jahr 2018 angehängt: „Wie verhindere ich, dass mein Roboter meine Katze kocht?“

Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen und weiterhin einen guten Start ins neue Jahr!

Herzlich,

Kristiane Vietze, Stiftungsrätin Think Tank Thurgau

Der Megatrend Wissenskultur

Der Megatrend Wissenskultur sieht das Bildungssystem, die Arbeitswelt und die Gesellschaft nachhaltig verändert. Mit dem Gefühl der Überinformation und einer digitalen Informationsflut werden neue Wissensformen und Lehren geschaffen. Dies erfordert innovative Denk- und Lehransätze und eröffnet ungeahnte Chancen und Möglichkeiten. Es entstehen digitale Lernräume und der Bildungsmarkt öffnet sich neuen Anbietern und Methoden. Um in diesem neuen Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben, ist lebenslanges Lernen entscheidend.

Digitalisierung und künstliche Intelligenz im Schulzimmer

Bildungsforscher befürchten, dass die Digitalisierung zu einem Anstieg von Schummeln in der Schule führen könnte. In einer zunehmend digitalen Welt könnte Technologie benutzt werden, um Antworten einfach im Internet zu suchen, anstatt zu lernen und das Wissen selbst zu erarbeiten. Bildungsforscher Thomas Merz wird betont, dass es wichtig ist, eine Kultur des Lernens zu fördern, in der Schülerinnen und Schüler den Wert des Lernens erkennen. Es stellt sich die zentrale Frage, was unser menschliches Leben eigentlich wertvoll macht, wenn Computer immer mehr können?

Chat-GPT an Unis: Darf der Computer die Seminararbeit schreiben?

Die Schweizer Hochschulstudenten nutzen vermehrt KI-Tools wie OpenAI’s GPT-3, um ihre Seminararbeiten zu schreiben. Diese Technologie, die Textpassagen in hoher Qualität produziert, stellt eine Herausforderung für Universitäten dar, die Originalität und eigenständige Arbeit bewerten wollen. Kritiker warnen vor einer Abnahme der Schreibfähigkeiten der Studierenden und dem Potenzial für Plagiate. Das Dilemma: Einerseits gehört die texterzeugende KI zu den Werkzeugen, andererseits liegen Denken und Formulieren so nah zusammen, dass das Erste Schaden nehmen könnte, wenn man das Zweite nicht mehr pflegt.

Wie verhindere ich, dass mein Roboter meine Katze kocht?

Dieser Artikel diskutiert, wie es möglich ist, dass Hausroboter aufgrund fehlender Kontextualisierung möglicherweise destruktive und verwerfliche Aufgaben wie das Kochen einer Katze ausführen könnten. Mit Beispielen wie dem Wunsch nach Wärme und der Interpretation des Roboters, eine Katze zu kochen, macht der Artikel auf die Notwendigkeit aufmerksam, künstlicher Intelligenz Kontext und Moral zu vermitteln. Roboterethik, die Verantwortung der Programmierer und das Thema der lernenden Maschinen werden als mögliche Lösungsansätze vorgestellt.