Liebe Leserinnen und Leser
Vielen Dank für die vielfältig positiven Rückmeldungen, die wir zu unserem Think Tank Thurgau Forum von Ihnen erhalten haben! Ein Ergebnis dabei war, dass die Bürger-Partizipation im Kanton Thurgau gefördert werden sollte. Auf Bundesebene präsentierte vor kurzem ein von verschiedenen Bundesämtern, Stiftungen und anderen Interessengruppen unterstützter Bürger:innenrat seine Empfehlungen im Hinblick auf die Ernährungspolitik in der Schweiz. Ziel war es, die Meinung der Schweizer:innen in die politische Debatte miteinzubringen. Dabei ging es nicht um die Erarbeitung innovativer Lösungen, sondern um das bessere Verständnis, was ein «informiertes Abbild der Bevölkerung» denkt und will.
Des Weiteren möchte ich Sie mit zwei Lese-Empfehlungen auf das Thema «Nachhaltigkeit» hinweisen: Gemäss einer Studie vom WEF sind die 3 größten globalen Risiken Klimarisiken! Das UN-Klimaabkommen zielt darauf ab, den globalen Temperaturanstieg bis 2050 auf unter 1,5 °Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu halten. Dabei wird bei uns der Zeitraum von 1871 bis 1900 als vor-industrielle Referenzperiode verwendet. In der Schweiz hat die Erwärmung im Jahr 2021 bereits 2,1°Celsius erreicht! Und wenn weiterhin so wenig getan wird, könnten die schlimmsten Folgen des Klimawandels nicht mehr abgewendet werden. Meteo Schweiz erklärt das Thema auf seiner Webseite umfassend und klar. Trotz der Dringlichkeit und des riesigen Gefahrenpotentials sind die Delegierten an der COP27 nur kleine Schritte weitergekommen. Positiv zu erwähnen sind die Festhaltung am 1.5°C-Ziel und die Errichtung eines «Loss and Damage» Fonds, welcher zur Entschädigung der durch den Klimawandel am härtesten ausgesetzten Länder dienen wird. Nachdenklich stimmt mich, dass man keine zusätzlichen konkreten Massnahmen zur Erreichung der Ziele beschlossen hat. Die Ergebnisse der Klimakonferenz finden Sie im letzten Beitrag.
Wie Sie wissen, führen wir jedes Jahr den Jugendwettbewerb durch, bei welchem die aus Think Tank-Sicht besten Maturaarbeiten oder abschlussrelevanten Vertiefungsarbeiten im Rahmen der Berufsmatura prämiert werden. Die Teilnahmefrist für 2023 ist der 17. Februar, die Prämierung und Würdigung durch Regierungsrätin Monika Knill findet am 5. Mai 2023 statt. Alle weiteren Details finden Sie auf unserer Webseite unter der Rubrik «Jugend».
Über Ihre Anmerkungen und Ideen freuen wir uns jederzeit! Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Beste Grüsse
Regula K. Broger
Vize-Präsidentin des Stiftungsrats
Bürger:innenrat Ernährungspolitik
Bürgerpartizipation: 80 repräsentativ ausgewählte Personen erarbeiteten innerhalb eines halben Jahres Empfehlungen zur Schweizer Ernährungspolitik. Diese sollen den Parlamentarier:innen aufzeigen, wie ein informiertes Abbild der Schweizer Bevölkerung denkt. Im folgenden sollen sie sich direkt in die politische Debatte einbringen.
Es kann nicht oft genug kommuniziert werden: Die bodennahe Atmosphäre in der Schweiz hat sich seit dem vor-industriellen Zeitalter um rund 2.1°C erwärmt. Das ist etwa DOPPELT so stark wie der Anstieg der mittleren globalen Temperatur mit einem Anstieg von rund 1.1°C (Stand 2021)! Ohne Klimaschutzmaßnahmen könnte die durchschnittliche Jahrestemperatur in der Schweiz bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um etwa 6°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau ansteigen.
Die COP27 endet mit einem ernüchternden Ergebnis. Weiterhin besteht eine grosse Lücke zwischen den formulierten Zielen und den konkret geplanten Massnahmen zu deren Umsetzung. Die Ergebnisse finden Sie anbei.