Liebe Leserinnen, liebe Leser

Am vergangenen Samstag haben wir die diesjährigen Preisträgerinnen des Jugendwettbewerbs erkoren. Allerdings bleibt die Rangliste bis zum 5. Mai ein wohlbehütetes Geheimnis. Erst dann werden die besten drei Arbeiten an unserer feierlichen Preisverleihung um 18h im Kornhaus Romanshorn präsentiert und die Wettbewerbsteilnehmer gewürdigt und beschenkt. Sie sind herzlich eingeladen, mit uns gemeinsam die spannenden Maturaarbeiten zu ehren. Ausserdem erwartet Sie dabei, weil wir unser 20 Jahr Jubiläum feiern, eine spannende Podiumsdiskussion mit zwei ehemaligen Preisträgerinnen. Unter folgendem Link können Sie sich direkt anmelden: https://www.thinktankthurgau.ch/anmeldung/

Zwei Matura-Arbeiten, welche dieses Jahr am Wettbewerb teilnehmen, beschäftigen sich mit dem Stimmrechtsalter 16. Die beiden Maturandinnen stellen fest, dass Jugendliche sich weniger in traditioneller Weise politisch engagieren, gleichzeitig aber ein höheres Mass an „nicht-repräsentativer, direkter Beteiligung» aufzeigen, Beispiel Klimastreik, Soziale Medien, … Die Arbeiten weisen auf folgende Vorteile der Herabsetzung des Stimmrechtsalters hin:
· Die Politik diskutiert Themen, welche die Jungen ganz besonders betrifft, wie Altersvorsorge, Umwelt- und Klimapolitik oder Europa. Jugendliche sollen sich mit diesen politischen Themen früh aktiv auseinandersetzen.
· Jugendliche sind besonders lange von heute getroffenen Entscheiden betroffen.
· Die Alterung der Bevölkerung spaltet, das politische Gewicht der Älteren wird stärker. Dies äussert sich in einer allgemeinen Unzufriedenheit bei Jugendlichen, welche sich nicht verstanden und nicht involviert fühlen. Durch die Absenkung des Stimmrechtsalters würde die Altersverteilung der Menschen, welche dem Souverän angehören, verbessert.
· In einer österreichischen Studie konnte aufgezeigt werden, dass wenn Menschen früher an Abstimmungen zugelassen werden, sie eine bessere Wahlgewohnheit (Wahlhabitus) entwickeln, welche sich langfristig positiv auf die Wahlbeteiligung auswirkt.
Im verlinkten Artikel dieses Newsletters finden Sie aktuelles aus Bundesbern zu diesem Thema.

Mit dem zweiten Beitrag hoffe ich, bei Ihnen ein Schmunzeln bewirken zu können. In den Vorbereitungen zu einer Vorlesung, die ich vor einer Woche an der Universität St. Gallen zum Thema «Entscheidungskompetenz im Umgang mit Unsicherheiten in dynamischen Märkten» halten durfte, beschäftigte ich mich mit kognitiver Voreingenommenheit und stiess dabei auf ein Video, das so vieles erklärt: Haben Sie gewusst, dass es wahrscheinlicher ist, von einem Fernseher oder einer Kokosnuss erschlagen zu werden, als Opfer eines terroristischen Anschlags zu werden? Gehören Sie zu denjenigen Menschen, welche dem «Ostrich Bias» erliegen, «den Kopf in den Sand stecken» und schlechte Nachrichten elegant ignorieren?

Zum Schluss erinnere ich an mein Lieblingsthema «Nachhaltigkeit». Es ist heute weithin anerkannt, dass die Wirtschaft bei der Behandlung von Nachhaltigkeitsfragen eine Schlüsselrolle spielt; von Unternehmen wird erwartet, dass sie nicht nur ökonomische, sondern auch öffentliche Interessen berücksichtigen. Ein Erklärvideo weist auf die Wichtigkeit des Umdenkens hin.

Nun freuen wir uns erst einmal auf die Wahl «unserer» Think Tank Thurgau-Stiftungsrätin, Kantonsrätin und Unternehmerin Kris Vietze zur Präsidentin der Thurgauer Industrie- und Handelskammer heute nachmittag. Und vielleicht sehen Sie und ich uns am 5. Mai zur festlichen Preisverleihung des Jugendwettbewerbs.

Bis dann, herzliche Grüsse
Regula K. Broger
Vizepräsidentin Stiftung Think Tank Thurgau

Stimmrechtsalter 16 – NR-Kommission dagegen

Am 21. April empfahl die staatspolitische Kommission des Nationalrats zum zweiten Mal, die parlamentarische Initiative zur Herabsetzung des Stimmrechtsalters auf 16 Jahre abzuschreiben.

12 Cognitive Biases Explained – How to Think Better and More Logically Removing Bias

Cognitive Biases (auf deutsch: Kognitive Verzerrungen) sind meist unbewusste, systematische Verzerrungen in unseren Wahrnehmungen, Entscheidungen und Urteilsfindungen. Dieses Video erklärt einige dieser Verzerrungen.

Was ist echte unternehmerische Nachhaltigkeit?

Heutige Grossunternehmen wie Nestlé oder Unilever entstanden, weil sich ihre Gründer bedeutenden sozialen Problemen Ihrer Zeit annahmen, wie der Kleinkindersterblichkeit in der Schweiz oder der unhaltbaren hygienischen Verhältnisse im viktorianischen England. So sind auch heute Unternehmen angehalten, nicht nur ökonomische, sondern auch gesellschaftliche und ökologische Interessen zu verfolgen.

Bild: youpa.ch