Liebe Leserinnen, liebe Leser
Auch der heutige Newsletter steht nochmals im Zeichen des Jugendwettbewerbs. Nachdem wir letzte Woche die Maturaarbeiten der drei Best-platzierten der diesjährigen Ausschreibung vorgestellt hatten, möchte ich Ihnen heute drei weitere Arbeiten näherbringen. Sie finden unten die Links zu den Videos, in welchen sie uns Ihre wichtigen Erkenntnisse präsentieren.
Es gibt immer wieder Debatten, wie man Leistung und damit auch Maturaarbeiten an einem Wettbewerb überhaupt bewerten könne. Ich stelle dazu – in Anlehnung an Nina Verheyens’ Buch «Die Erfindung der Leistung» – drei Thesen auf:
1. Leistung ist keine klar objektiv messbare Grösse, sondern wird von uns als Gesellschaft selber geschaffen. Von Lehrern, von Unternehmerinnen, Politikern oder einer Jury. Damit kann Leistung nur in einem spezifischen Kontext und je nach Perspektive gedeutet werden. «Leistung ist, was sie zur Leistung macht.»
2. Unter «Leisten» verstand man lange eher die Plicht gegenüber anderen Menschen, der Gesellschaft, anstatt die eigene, individuelle Kraft. Ich finde, dass heutzutage Leistung wieder stärker als etwas verstanden werden sollte, was der Gesellschaft nützt.
3. Leistung ist selten die Leistung eines Einzelnen, sondern wird vom Umfeld des Einzelnen erst ermöglicht. Nur wer ein unterstützendes, günstiges Umfeld hat, kann es sich leisten, viel zu leisten.
Die Wettbewerbskriterien und somit der Think Tank Thurgau Massstab zur Leistungsbeurteilung der Maturaarbeiten sind die hohe Qualität, der Innovationsgehalt der Arbeit, die zukünftige Wichtigkeit des bearbeiteten Themas sowie dessen Relevanz für die Region. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten von Regierungsrätin Monika Knill eine Urkunde und von den Sponsoren einen attraktiven Geldbetrag überreicht.
An dieser Stelle gratulieren wir allen Preisträger:innen nochmals herzlich zu den inspirierenden Matura-Arbeiten und zu ihren Erfolgen am Jugendwettbewerb 2024 «Die Thurgauer Jugend denkt die Zukunft».
Herzliche Grüsse
Regula K. Broger
Vizepräsidentin Stiftung Think Tank Thurgau
Jury-Präsidentin des Jugendwettbewerbs
«Die 4-Tage-Woche: Das Konzept der Zukunft”. Samira zeigt die Umsetzbarkeit der 4-Tage-Woche in der Schweiz auf. Da es bis anhin keine Daten aus der Schweiz gegeben hatte, führte Samira kurzerhand eine Umfrage bei 18 Unternehmen durch, welche bereits die 4-Tage-Woche eingeführt hatten. Mit ihrem Thema und dessen Bearbeitung hat sie einen gesellschaftlichen Nerv getroffen.
«Social media – die digitale fünfte Gewalt?». Joya hat Umfragen bei Expertinnen und Schülern durchgeführt, um die potenziellen Auswirkungen der sozialen Medien auf Jugendliche zu beleuchten. Dabei fand sie u.a. heraus, dass das Thema der Sozialen Medien zwar im Unterricht Einzug findet, aber deren mögliche tiefgreifende Auswirkungen auf die Psyche zu wenig zur Sprache kommen.
«Strategic Interests and Regime Politics: Unpacking Russia’s Decision to Invade Ukraine». Jannis untersucht in seiner Matura-Arbeit, aus welchen Gründen Russland 2022 die Ukraine angegriffen hat. Besonders beeindruckt hat uns das breite Themenspektrum, welches Jannis in seine Forschung integriert und die Tiefe, mit welcher er Argumente und Gegenargumente analysiert und diskutiert hat.
Lernen im Kontext von Künstlicher Intelligenz Der Think Tank Thurgau Wissenschaftskongress 2024 findet am Donnerstag, den 13. Juni 2024 von 08:45 – 17:00 Uhr im Casino Frauenfeld statt. Zielgruppen: Lern-, Bildungs-, KI-Wissenschaftler und -Experten. Hier können Sie sich anmelden: https://www.thinktankthurgau.ch/anmeldeformular-wissenschaftskongress-2024/