Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Mich hat diese Woche natürlich die Zeitumstellung beschäftigt. Allerdings eher im Positiven. Schliesslich darf man im Herbst eine Stunde länger schlafen. Ich habe mich aus gegebenem Anlass daher entschieden, meinen Newsletter über die Zeit zu verfassen. So bin ich bei der Recherche auf eine lustige Geschichte gestossen und die geht folgendermassen: Der berühmte Physiker Stephen Hawking hat im Jahr 2009 eine Party organisiert. Die Einladungen dazu hat er jedoch erst verschickt, als die Party schon stattgefunden hat. Der Sinn dahinter: Er wollte damit beweisen, dass es in Zukunft nicht möglich sein wird, in die Vergangenheit zu reisen. Wäre das in der Zukunft möglich, so wären seine Gäste doch noch an der Party erschienen, von der sie ja erst zu spät erfahren haben. Der Umstand, dass der Astrophysiker aber an jenem Abend ganz alleine auf seiner Party war, liess nur einen Schluss zu: Zeitreisen sind unmöglich.
Die Forschung hat mittlerweile einen Quantensprung nach vorne gemacht und zumindest den Quantenzustand von Photonen in vergangene und künftige Zustände versetzen lassen. Dazu habe ich einen Artikel angehängt.
Mir käme eine Zeitreise im Sinne von Stephen Hawking jedenfalls sehr zugute. Zu meiner Schande habe ich nämlich vor zwei Wochen vergessen, Sie, geschätzte Leserschaft, im Newsletter auf unser diesjähriges Forum aufmerksam zu machen und Sie dazu einzuladen. Ich könnte diese Einladung ja jetzt aussprechen, in der Hoffnung, dass in der Zukunft eine Reise in die Vergangenheit möglich ist und Sie doch noch teilnehmen können. Aber dann hätten Sie Stand jetzt ja schon teilgenommen und so ist eine Einladung auch hinfällig. Wer es aber probieren wollte: Zieldatum wäre der 24. Oktober. :-)
Die Zeit ist schon eine spezielle Sache. Ich finde, es ist oft mehr ein Gefühl denn eine Masseinheit. Ein Zitat, das auf den Schriftsteller George Orwell zurück geht, besagt folgendes: „Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, wir laufen nur eiliger an ihr vorbei.“
Hin und wieder ist es sicher sinnvoll, sich zu überlegen, wie schnell man an der Zeit vorbei gehen will und wie oder wofür man sie investieren will. Dazu zwei Artikel: Zum einen über die Internetnutzung von Jugendlichen und zum anderen einen Artikel über Ena Hager, die in ihrer Zeit als Maturandin eine sinnvolle Maturaarbeit verfasst hat. Unter anderem wurde sie dafür mit dem Jurypreis des Jugendwettbewerbs vom Think Tank Thurgau ausgezeichnet. Das zur Maturaarbeit dazugehörige und wirklich fabelhaft verfasste Hörspiel habe ich Ihnen ebenfalls angehängt. Vielleicht möchten Sie mit Ihrer Zeit ja etwas besseres anfangen, als Artikel zu lesen.
Bonus: Was, wenn die Zeit für etwas vorüber ist? Zum Beispiel für Wörter. Sagen Sie heute noch „Bomm“ statt „Baum“? Oder „Grüezi“ statt „Hallo“? Und wie schlimm ist es, wenn sich Sprache verändert und Wörter mit ihrer Zeit am Ende sind? Das sind Fragen, die mich als Journalistin und Thurgauer-Dialekt-Liebhaberin immer wieder umtreiben. Was denken Sie?

Nun will ich nicht noch länger werden und wünsche ich Ihnen allen von Herzen eine ganz gute Zeit und viel Spass beim Lesen, Nachdenken oder Zuhören.

Heute ist nicht alle Tage; ich komm wieder, keine Frage.

Sabrina Bächi
Stiftungsrätin Think Tank Thurgau

 

Darum sind Zeitreisen in die Vergangenheit so kompliziert

Ein spannender Artikel zur Zeitreiseforschung.

Maturaarbeit: Die Frauenfelderin Ena Hager gewinnt zwei Preise

Ena Hager im Portrait – die junge Thurgauerin hat sich in ihrer Maturaarbeit mit Religionstoleranz auseinandergesetzt und dazu ein Hörspiel selbst geschrieben und aufgenommen

Die Ewigkeitsblume – Eine Tierwelt in Aufruhr

Das Hörspiel von Ena Hager – eine härzige und tolle Geschichte über drei Tiere, die trotz Differenzen und Vorurteilen ihre Welt retten.

Internetnutzung: Jugendliche verbringen im Schnitt 71,5 Stunden pro Woche online – WELT

Wie viel Zeit verbringen Sie im Internet?

Aber hallo? Stirbt jetzt auch noch das «Grüezi» aus?

Ich ertappe mich manchmal selbst, dass ich Hallo statt Grüezi sage. Aber; ist das schlimm?